EGL030 Soylent Green

Soylent Green isst Menschenfleisch

2023, Florian Clauß & Micz Flor
Eigentlich-Podcast
https://eigentlich-podcast.de/

Generated Shownotes

Chapters

0:00:00 Intro
0:01:53 Eigentlich ein Filmpodcast
0:04:00 Fermentieren und Film - welche Filme könnte es geben?
0:05:50 Soylent Green von 1973
0:06:28 Über den Regisseur Richard Fleischer
0:09:35 Über den Schauspieler Charlton Heston
0:11:51 Einordnung Soylent Green als klassische Detektivgeschichte der 70er
0:13:03 Soylent Green als erster Ökothriller in der Filmgeschichte
0:14:55 Die Soylent Corporation als Megakonzern
0:16:37 Die gewaltigen Bilder der Überbevölkerung und Erschöpfung von New York im Jahre 2022
0:18:47 Nahrungsknappheit in dieser dystopischen Welt
0:19:23 Thursday is Soylent Green Day
0:20:41 Verteilungsungerechtigkeit und Wohnungsknappheit
0:21:37 Handlung Soylent Green
0:25:02 Der Angriff der Junikäfer
0:25:33 Die Kernszenen, die im Kopf bleiben
0:28:13 Die Sterbeszene in Soylent Green
0:30:01 Soylent Green is(s)t Menschenfleisch
0:31:40 Der Show Down von Soylent Green
0:34:25 Filmanalyse von Micz
0:38:51 Flos Themen, die der Film Soylent Green aufwirft
0:39:48 Der Kannibalismus - der gesellschaftliche Körper, der sich selbst verzehrt: geht das denn?
0:41:25 Ist Soylent Green ein Horrorfilm?
0:43:29 Genrediskussion über das Tabuthema Kannibalismus
0:51:47 Der Angriff der Junikäfer - Teil 2
0:53:18 Vergleich von Weltzustand 1973 und 2022
0:56:20 Outro

Long Summary

In dieser Episode starten mein Podcast-Partner und ich im Wald und begrüßen unsere Zuhörer. Wir sprechen über den Film "Soylent Green", der eine dystopische Zukunftsvision von Überbevölkerung, Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit zeigt. Wir besprechen die Schauspieler Charlton Heston und Edward Robinson sowie Regisseur Richard Fleischer, der einen breiten Einflussbereich hatte, indem er unterschiedliche Genres gedreht hatte und nicht von den Studio-Bossen kontrollierbar war. Wir sind beeindruckt von der Ästhetik des Films, die an Schlingensief in seinen Theaterstücken erinnert. Wir diskutieren auch Szenen im Film, die eine Kluft zwischen Arm und Reich und den Einsatz von Menschen als Nahrungsmittel zeigen.
Wir sprechen über die Frage, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde, wenn sie erfährt, dass sie menschliches Fleisch isst, und ob das Bewusstsein dabei eine Rolle spielt. Wir diskutieren auch die Möglichkeit von Kannibalismus in der Gesellschaft und das Beispiel der Nordwestpassagen-Expedition wird erwähnt. Diese Themen werden auch in anderen Filmen wie "Matrix" behandelt, wo Menschen als Energiequellen gezüchtet werden, und sie vergleichen sie mit "Soylent Green", wo menschliche Körper als Nahrungsquelle verwendet werden.
Wir diskutieren auch die Uniformen im Film, die billig gemacht sind, aber jeder hat seinen eigenen individuellen Stil. Wir schließen die Episode ab und erinnern unsere Zuhörer daran, regelmäßig auf unserer Website vorbeizuschauen und unsere nächste Episode in den kommenden Wochen anzuhören.

Brief Summary

In dieser Episode besprechen wir den dystopischen Film "Soylent Green", der eine Zukunftsvision von Überbevölkerung und Ressourcenknappheit zeigt. Wir diskutieren die Verwendung von menschlichem Fleisch als Nahrungsmittel und vergleichen diese Thematik mit anderen Filmen wie "Matrix". Wir werfen auch einen Blick auf die Uniformen im Film und schließen ab mit der Einladung, regelmäßig unsere Website zu besuchen und die nächste Episode zu hören.

Tags

dystopischer Film, Überbevölkerung, Ressourcenknappheit, menschliches Fleisch, Nahrungsmittel, Matrix, Uniformen, Website, nächste Episode
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Transcript


Micz:
[0:00] Wir fangen jetzt mit Klatschen an? Das geht nicht. Wir brauchen ein bisschen

Intro


[0:04] Vorlauf, weil das Klatschen muss ja genau auf dem Trailer geschnitten werden.
Ja, hallo! Willkommen zu eigentlich Podcast Folge 30.
Die große Drei, wir haben sie erreicht. Das Leben geht weiter.
Ich bin Mitch Flohr und neben mir läuft Florian Klaus.
Klingt schön hier im Wald, oder? Wenn man nicht weiß, wo wir sind, würde man denken, wir sind irgendwo in der Natur. Aber wer wissen will, wo wir sind, kann einfach auf der Webseite sehen.
Wir sind Mitch Flohr eben und ich bin Florian Klaus.
Wir reden beim Laufen und reden laufend. Das heißt, wir machen immer eine Tour, die als GPS-Track dann auch auf der Website zu sehen ist.
Und da könnt ihr sehen, wir sind in dem verlasseneren Teil vom Treptower Park.
Flos letzte Folge, also unsere vorletzte Folge, endete auch im Treptower Park.
Allerdings auf der Seite, die spreezugewandt ist, da ist immer was los.

Flo:
[1:20] Insel der Jugend, war glaube ich der letzte ort jetzt sind wir einfach nur über die straße drüber und sind ganz zwei wochen später genau vier wochen später stimmt wir sind vier wochen später aber über die straße weil wir kommen alle 14 tage raus donnerstag in der früh und sind mittlerweile im zweiten jahr unserer eigentlich Podcast-Serie und eigentlich sind wir ja,

Eigentlich ein Filmpodcast


[1:57] ich muss ich muss es wieder bringen, obwohl sie da schon abgedroschen sind, ist ein Film-Podcast.

Micz:
[2:05] Das ist nicht abgedroschen, das ist unser Running Gag, den muss man immer wieder so reinschmeißen, weil wir eigentlich ein Film-Podcast sind, so in der Art.

Flo:
[2:12] So ist es natürlich.

Micz:
[2:14] Wir sind wir eigentlich auch, weil ich habe jetzt eben diese kategorien angelegt und film ist auf alle fälle am meisten bespielt film ist das auch was uns immer wieder so zusammenbringt zusammengebracht hat nicht mehr also jetzt reden wir drüber aber Aber gucken wir nicht dazu.

Flo:
[2:32] Nein, gucken wir nicht dazu. Mensch, du kommst ja auch nicht dazu.

Micz:
[2:34] Ich komm nicht dazu.

Flo:
[2:36] Ah ja, guck, hier ist der See. Das meinte ich davor.
Das ist eigentlich ein sehr schöner Teil vom Treptower Park und hier ist man auch nicht oft.
Hier ist die Sternwarte, wir haben uns kurz im Off darüber unterhalten, wäre auch eine Folge wert.

Micz:
[2:54] Ja, und ich habe mein gefährliches Halbwissen geäußert, das ich irgendwo gelesen oder mitbekommen habe, wohl die müssten wir jetzt verifizieren und falsifizieren, aber das ist weltweit das längste Teleskop, was auf Linsen basiert ist.

Flo:
[3:13] Im Betrieb noch wahrscheinlich.

Micz:
[3:15] Noch im Betrieb, das weiß ich gar nicht, dazu kann ich schon nichts mehr sagen.
Flo ist heute an der Reihe mit dem Thema. Ich bin gerade so andächtig von diesem See, das spiegelt sich alles, ist wirklich gar nicht schön auch.
Es ist schon früher Abend, Das ist ein ganz besonderer Moment irgendwie.
Wir gucken Richtung Sonnenuntergang fast.
Hast du ein Foto gemacht von dem?

Flo:
[3:40] Habe ich.

Micz:
[3:40] Ja, finde ich sehr schön. Gut, aber jetzt geben wir mal ein bisschen Gas und drücken so auf die Tube, Info, Power.
Es geht also um Film, mehr weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass wir hier anfangen, dass es um Film geht.
Und Flo, ich bin gespannt, was du uns vorbereitet hast.

Fermentieren und Film - welche Filme könnte es geben?


Flo:
[4:01] Danke für die Einleitung, Mitsch. Heute werden wir nur von den Vögeln gestört.
Die können wir rausfiltern. Denn Natur, es geht auch um Natur.
Eigentlich, das muss ich Ihnen mal gestehen, Mitsch. Eigentlich, vor vier Wochen, bei meinem anderen Thema, wollte ich diese beiden Sachen zusammenbringen.
Fermentieren und filmen. Filmentieren sozusagen. Ich hab dann nach verschiedenen Brücken gesucht, hab kurz daran gedacht, Zelluloid wird bestimmt auch fermentiert, aber es wird nicht fermentiert.

Micz:
[4:44] Moment, du hattest eine Brücke und wolltest zwei Sachen zusammen machen oder du wolltest sie unbedingt irgendwie zusammendrücken?
Das Runde muss ins Eckige mäßig.

Flo:
[4:53] Beides. Ich habe jetzt tatsächlich auch da den Film, den ich dir heute nochmal so nacherzählen möchte, den du sicher auch gesehen hast.
Da habe ich tatsächlich so ein bisschen gesucht, welcher Film könnte zum Fermentieren passen.

Micz:
[5:13] Hast du eine Frage an mich?

Flo:
[5:14] Ja, ich weiß nicht, die ist zu ausufern. Du kannst, wenn du spontan eine lustige Idee hast, dann kannst du die jetzt äußern. Ne, da kommt nichts, ne?

Micz:
[5:23] Also irgendwie hatte ich zuerst gedacht, da muss es einiges geben, aber ehrlich gesagt fällt mir dann nichts ein.

Flo:
[5:30] Gut, ich mache die Auflösung.
Und zwar mache ich die Auflösung mit einem Nachtrag von meiner letzten Sendung, Fermentieren, nämlich das, wo ich ein bisschen scharf drauf bin, was ich wirklich machen will, Was ich dann auch so in die höhere Kunst des Fermentierens sehe, ist die Sojasauce.

Micz:
[5:46] Ah, okay.

Flo:
[5:48] Und vielleicht fällt dir ein Film mit Soja im Titel ein?

Soylent Green von 1973


Micz:
[5:56] Hm, das kommt jetzt auch nicht.

Flo:
[5:58] Okay, es ist Soylent Green.

Micz:
[6:02] Ah, okay, kenne ich, sehr gut.

Flo:
[6:04] Soylent Green. Also Soja, Linsen, Linsen und Green ist...
Das sage ich jetzt noch nicht. Soja, Linsen, Linsen und Green ist...
Das sage ich jetzt noch nicht. Ein Film, auch einer dieser Filme, ich weiß nicht, ich habe den mehrmals gesehen und der hat mich immer wieder fasziniert.
Und er ist 1973 von Richard Fleischer gedreht worden.

Über den Regisseur Richard Fleischer


[6:34] Richard Fleischer, ich weiß nicht, ich habe mich jetzt tatsächlich so ein bisschen, ja, nicht tief, aber mal so überflogen, was seine Filmografien sind.
Vielleicht hast du da mehr Informationen?

Micz:
[6:47] Du gar nicht. Ich habe jetzt auch, als du gesagt hast, Silent Green, klar kenne ich den Film.
Ich weiß aber nicht mal, ob ich die Geschichte nacherzählen könnte, so im Detail.
Ich habe so bestimmte Bilder, wie so ein Schlingensief, Theaterstück, so bestimmte Bilder, die mich irgendwie erfasst haben.
Aber die Geschichte, das was mir dazu einfällt, ist ziemlich banal und drumherum weiß ich wirklich total wenig.
Charlton Heston in der Hauptrolle, ich nehme ihm an nach Planet der Affen, das weiß ich jetzt auch gar nicht einzuordnen und...
Das war es auch schon.

Flo:
[7:22] Ja, können wir nochmal so ein bisschen tiefer reingehen. Also Richard Fleischer ist so ein...
Ich glaube, der hat so eine ganz interessante Filmografie, weil er konnte sich nie so... also den konnte man nie so richtig einfangen, ne?
Also das heißt, der gilt dann so eigentlich auch als derjenige, der immer so diese B-Movies gemacht hat.
Also so am Ende seiner Schaffenskarriere dann so Ant-Wil...
Ant-Wil-3. Er hat alles durcheinander gemacht, er hat Thriller gemacht, er hat Science-Fiction-Filme, er hat Horror-Filme gemacht, alles mögliche und er hatte, glaube ich, auch in seiner Art sich immer mehr, also er hat sich da nicht reinrennen lassen, er war nicht kontrollierbar von den Studio-Bossen.
Wahrscheinlich hat er deswegen auch so ein bisschen diese Off-Filme, diese Low-Budget-Filme teilweise gedreht, aber er hat auch mit, gerade mit Silent Green, so eine ganz starke Ästhetik.
Also wie du sagst, ich glaube, das trifft es sehr gut. Hat mich auch an Schlingel Sief in seine Theaterstücke.
Was trashig ist, wie die Körper sich da bewegen und so weiter.
Kann ich sehr gut nachvollziehen, deine Assoziation.

[8:40] Hat eine wirklich interessante Filmografie. Also jetzt nur so was in 1954 hat er gedreht 20.000, 20.000 meilen unter dem meer dann 1966 die fantastische reise also zu julian verfilmung gemacht dann 67 dr du lille und 68 die frauen der frauenmörder von boston also würde ich sagen das ist so ein bisschen so kinderfilme und dann aber auch so Horrorfilme.
Also hat er alles mögliche zugedreht. Und er hat auch mit allen möglichen bekannten Schauspielern, Charlton Heston und auch Arnold Schwarzenegger, nämlich 1984 hat er Conan, der Zerstörer gedreht.

Micz:
[9:20] Echt? Wow, das ist natürlich Claim to Fame.

Flo:
[9:23] Ja, das ist wirklich Wahnsinn.

Micz:
[9:24] The biggest B-Movie ever.

Flo:
[9:28] Also es lohnt sich, glaube ich, ganz gut, es lohnt sich da, sich so ein bisschen tiefer mit ihm zu beschäftigen.

Über den Schauspieler Charlton Heston


[9:35] Und als Darsteller in dem Film, Charlton Heston, du hast es schon erwähnt, Charlton Heston ist ja vor allen Dingen durch Ben Hur bekannt geworden.
Unglaublich lange Filmografie, was Charlton Heston aufzuweisen hat.
Von seiner Persönlichkeit weiß man am Ende, weil er starker Lobbyist für, wie heißt die amerikanische Waffenlobby?

Micz:
[10:02] Die National Rifle Association, NRA, kann das sein?

Flo:
[10:05] Ja, irgend so was, ja.

Micz:
[10:07] Wir haben es verdrängt, weil wir es einfach nicht wegmachen können.
Deshalb haben wir es einfach verdrängt und vergessen.

Flo:
[10:13] Ist ja auch gut so. Muss man sich auch nicht hiermit beschäftigen, Gott sei Dank, Hitzelande. Gosch, sei Dank!
Er war am Anfang, also bis, glaube ich, bis er in den Vietnamkrieg irgendwann in Ende der 60er zog, war er sehr liberal eingestellt und dann irgendwann war er auch unter Reagan und hat dafür Law and Order propagiert.
Also hat so ein bisschen so ein Switch hingelegt.
Gleichzeitig war auch Charlton Heston offen für ungewöhnliche Rollen, Weil so Ende 60er, Anfang 70er war der Science-Fiction-Film nicht so der angesehenste.
Natürlich hat Stanley Kubrick diesen Meilenstein geschaffen, aber generell war Science-Fiction jetzt nicht so das Genre, wo man als ein A-Schauspieler spielen wollte.
Was er gemacht hat an Science Fiction, 68 Planete Affen, 71, Der Omega Mann, auch ein ganz toller Film.

Micz:
[11:18] Boah, toller Film. Das ist so von wegen welcher, ich seh da manchmal so Social Media mäßig, which film made you scared when you were a kid.
Also Omega Mann hab ich zu früh gesehen. Ja.

Flo:
[11:31] Und 73, wie gesagt, The Silent Green.
Der andere, den man noch erwähnen kann als Schauspieler, der die Rolle von dem Saul Roth spielt, heißt Edward Robinson.
Insofern erwähnenswert, weil der wirklich zwei Wochen nach dem Dreh gestorben ist.

Micz:
[11:50] Das ist der mit dem Bart, mit dem er dann zusammen das Rindfleisch isst.

Einordnung Soylent Green als klassische Detektivgeschichte der 70er


Flo:
[11:53] Genau, da siehst du, so ein paar Bilder sind hängen geblieben.
Und das finde ich auch so bemerkenswert bei diesem Film, weil er ist recht klassisch erzählt.
Das ist eine klassische 70er-Jahre-Detektivgeschichte, also Detektiv im Sinne von Polizeigeschichte.
Ein relativ einfaches Muster. Es gibt einen Mordfall, es gibt eine Ermittlung, es gibt verschiedene Parteien, die gegen die Ermittlung arbeiten.
Es gibt eine Auflösung und ein Showdown.

Micz:
[12:24] Ich habe den auch immer sehr parallel in dem Spannungsbogen wahrgenommen, wie zum Beispiel mit Pete York.
Was passiert eigentlich mit denen, wenn sie angeblich… Das ist auch so genau das, was du gesagt hast, Detektivgeschichte in der Zukunft der Erde.

Flo:
[12:44] Genau, also recht klassisch von der Erzählweise, aber recht eindrücklich von der Ästhetik.
Und ich glaube, das ist vor allen Dingen das Werk von dem Regisseur.
Es gibt so Bilder, die bleiben einfach im Kopf und das auch Jahre, nachdem man den Film gesehen hat.

Soylent Green als erster Ökothriller in der Filmgeschichte


[13:03] Der Film erschien ein Jahr nach dem Club of Rome, den Bericht, die Grenzen des Wachstums herausgebracht hat.
Und eigentlich kann der Film als der erste Öko-Thriller oder dystopischer Öko-Film gelten.
Sicher von diesem Bericht auch inspiriert in der Bilderwelt oder in der Situation, in der Zukunftsvision kann man schon sagen, dass dieser Bericht da so maßgeblich ist.
Der Film spielt im Jahre 2022 und hat den unsäglich deutschen Titel Ja, 2022, also Punkt, Punkt, Punkt.
Ja, 2022, Punkt, Punkt, Punkt. Die, die überleben wollen.

Micz:
[14:01] Mit Komma auch noch im Titel?

Flo:
[14:04] Nein, die überleben wollen. Also nicht die, die überleben wollen, sondern die, die überleben wollen.

Micz:
[14:09] Welcher deutsche Titel hat zwei, nein, ein Komma und drei Punkte im Titel?

Flo:
[14:18] Man kennt diese Filmtitelvergabe in Deutschland, die war damals nicht so ganz nachvollziehbar.

Micz:
[14:24] Aber ich finde es irre, ich habe gar nichts zu diesem Film jetzt im letzten Jahr. Das würde ja sich irgendwie anbieten, dass da irgendwie was nochmal aufgegriffen wird.

Flo:
[14:31] Ja, deswegen mache ich es doch jetzt gerade. Nein, aber es gab tatsächlich so ein paar Berichte. 50 Jahre nach Soylent Green, wie sieht es jetzt aus?
Aber das ist ja nächstes Jahr.
Ja, gut, im Sinne von jetzt die Realität von Soil and Green.
Können wir auch nachher mal ein bisschen zusammenwerfen, was eingetreten ist.

Micz:
[14:54] Das ist ja lustig, weil dadurch, dass es wirklich so ein Direktivfilm ist,

Die Soylent Corporation als Megakonzern


[14:57] traue ich mich immer bei Sachen, die ich sagen will, oder was Witziges, was ich sagen will, den Schockmoment vorwegzunehmen.
Ich weigere mich, weil es kann ja sein, dass manche Leute den Film doch noch nicht gesehen haben.

Flo:
[15:11] Spoilern das jetzt auch. Also das kann man auch schon sagen, aber lass mich erst mal so ein bisschen noch einleiten, bevor wir dann in die Erzählung einsteigen.
Also es beschreibt eben diese Welt 2022. Die Welt ist dann so dass es gibt eine, eine Corporation, die heißt Soylent Corporation.

Micz:
[15:36] Die Greenwashing betreibt, deshalb Soylent Green.

Flo:
[15:40] Die ist für die Lebensmittelherstellung für die Hälfte der Menschheit zuständig.
Also, was da noch mal reinkommt, sind diese Mega-Corporations, diese Super-Corporations, also die Megakonzerne.
Ja, das ... Bei dem Film wird auch nicht so richtig so eine klare Trennung Regierung und Corporation, also das vielleicht so vorweggenommen, was ist eingetroffen, was nicht, aber diese Mega-Corporation, die dann quasi eigene Staatenstrukturen haben, sowas wie, ich meine, soziale Netzwerke kannst du damit vergleichen, wo dann im Prinzip da bestimmte Regeln gelten, die aber nicht irgendwie staatlich reguliert sind, sondern einfach ein Geldkreislauf und so weiter da drin hängt, die dann auch eine gewisse Macht haben in ihrer Reichweite.
Und vor allen Dingen, es ist eine Romanvorlage von einem, ja ich glaube es ist

Die gewaltigen Bilder der Überbevölkerung und Erschöpfung von New York im Jahre 2022


[16:42] tatsächlich ein Roman, keine Kurzgeschichte, die ist 1969 erschienen, Make Room heißt die, und geht vor allen Dingen um Überbevölkerung.
Und es spielt in New York City und die Bevölkerung von New York City ist auf 40 Millionen Menschen angewachsen.
Und das, finde ich, schafft dieser Film ästhetisch extremst gut darzustellen.

[17:10] Also man sieht, wie die Menschen einfach auf der Straße liegen und schlafen.
Es ist fast wie so eine Lethargie, ja, so auch so eine gewisse Langsamkeit, ja, die Menschen sind alle so...
Komisch uniformiert. Der Film gibt sich nicht großartig Mühe, da irgendwie eine Technik oder eine Technologieentwicklung darzustellen.

[17:36] Der bleibt schon so irgendwo in den 70ern rein von den Produkten und so weiter, bleibt da stehen.
Aber gleichzeitig hat der so eine ganz einfache, aber doch so eine ganz wirksame Form Von Zukunftsvisionen, die sich dann auch in der Kostümierung, eben diese Uniformen, es sind auch so teilweise die Farben, es ist alles so ein bisschen gelblich gedreht.
Und die Leute liegen halt, wie gesagt, auf der Straße rum oder im Treppenhaus.
Man muss über die hinwegsteigen, die schlafen immer, sie sind auch sehr inaktiv.
Man merkt schon diese Masse, die dann halt auch so eine gewisse Trägheit hat.
Und das finde ich toll inszeniert bei dem Film.

Micz:
[18:24] Ja, so eine Erschöpfung, so eine gesellschaftliche Erschöpfung, die sich durch alle durchzieht, die sich nicht im Einzelnen irgendwie nur spürbar macht, sondern sich eher noch im Zusammenspiel von allen eben auf einer gesellschaftlichen Ebene.
Ist so eine Erschöpfung, vielleicht was gar nicht mehr so dystopisches, was vor einem ist, sondern was Desillusioniertes, was in jetzt wirklich eingetroffen ist. Das ist, glaube ich, schon die Grundstimme.

Flo:
[18:46] Ja, vielleicht auch, weil die Energie einfach fehlt, weil die Lebensmittel nicht mehr da sind.

Nahrungsknappheit in dieser dystopischen Welt


[18:52] Es gibt halt, wie gesagt, diese Soylent Corporation und die produziert Soylent Red und Soylent Yellow.
Das sind dann auf Basis von Linsen oder irgendwas.
Es sieht total chemisch aus auf dem Markt, wo man die erwerben kann. Also, ähm...
Wahrscheinlich fehlt auch den Menschen einfach Energie, weil die halt nicht die richtige Nahrung dazu haben.
Das könnte man auch so. Und es gibt dann jetzt so neu Soylent Green im Angebot.

Thursday is Soylent Green Day


[19:28] Und dieses Soylent Green löst bei den Menschen auch so eine gewisse, ja, so eine gewisse Harp-Gier aus, ja.
Soylent, also es gibt einen Soylent Thursday, Soylent Green Day.
Er wird irgendwie, steht überall mit Kreide, ja. Und dann kommen die mit diesen grünen Täfelchen und die werden dann verteilt.
Southern Green gibt eben so eine gewisse Energie. Und alle sind total scharf drauf und es kommt auch zu so einem Tumult in einer Szene, als dieser Southern Green dann ausgegeben wird und eine Frau sagt, ja, hier, Sie haben mich beschissen, ich habe viel weniger bekommen.
Und auf einmal gibt es dann so eine Tumultartige Szene und die nehme ich auch mal weg, die ist auch so monströs.

[20:13] Die Polizei knüppelt dann die Menschen so nieder. Du siehst auch in der Masseninszenierung, wie dann einfach so Radlader kommen und die Menschen so wegbackern von der Straße in so Container rein und die werden dann abgefahren.
Also so eine unglaublich brachiale Gewalt gegenüber den Menschen und so eine völlige Willkürlichkeit.
Also die Menschen sind nichts wert.
Das vermittelt der Film ganz gut.

Verteilungsungerechtigkeit und Wohnungsknappheit


[20:41] Es gibt halt keine Wohnungen, die Leute schaffen auf der Straße, die die Wohnungen haben. Es ist eine unglaubliche Verteilungsungerechtigkeit, die die Wohnungen haben.
Es sind meistens die Reichen, es gibt eine kleine Schicht von Reichen.
Zu der Wohnung gibt es dann so das lebende Inventar, wie das genannt wird da in dem Film. Film, nämlich auch so quasi Frauen, die dann als Sklaven missbraucht werden.
Die gehen dann in den Besitzer der Wohnung über.
Die Hauptperson, das ist in detective form, hat auch so ein lebendes Inventar, aber bei ihm ist es dieser ältere Typ.
Also die verstehen sich auch gut, die haben eine Art WG, führen die, aber wenn man Wohnung dann mietet, muss man halt auch diese Leute, die dann mit ihm in dieser Wohnung verbunden sind, dann übernehmen.

Handlung Soylent Green


[21:39] Und es findet ein Mord statt in der in der Oberschicht, in der reichen Oberschicht im Umfeld von dieser Soylent Corporation.
Und der Detective Thorne fängt an zu ermitteln und hat dann auch die eine, die da als Sklavin in der Wohnung quasi wohnt, in Verdacht und den Leibwächter, den ehemaligen Leibwächter von dem Ermordeten.
Dann kommt auch diese Szene, ja, der Charlton Heston ist halt so ein Typ, der hat halt so einen 70er-Jahre-Charakter.
Der geht da rein und ist dann auch sehr, sehr männlich, tritt er auf und nimmt sich dann halt auch alles mit, was er da so findet, weil er weiß, die können ihn nicht ankreiden.
Und dann kann er halt auch so ein Stück Fleisch mitnehmen und Lauch, Möhren, Zwiebeln und so weiter und nimmt die dann mit zu Hause zu dem Sol.
Und der war es völlig so am Aufgehen. Das habe ich seit Jahren nicht gesehen.
Und das ist für ihn so ein total intensiver religiöser Moment, dass er das wieder schmecken darf. Und das ist auch eine sehr schöne Szene.

Micz:
[22:57] Das Lustige ist, als du Sol den Gring gesagt hast, da musst du dich an diese Szene denken, habe ich ja vorhin schon gesagt.
Und gleichzeitig an die letzte Folge, die du aufgenommen hast, wo du mir dieses Essen gegeben hast, wo ich dann auch gesagt habe, dass jetzt muss ich quasi wie Biolec, so muss ich dann im Fernsehen, muss ich jetzt sogar ohne Bild kommentieren, wie gut schmeckt und so.
Und genau das passiert, finde ich, in dieser Szene. Die ist total overacted.
Die müssen dann einfach quasi die Geschmacksknospen, die bei denen aufgehen, die sollen dann schon irgendwie orgasmisch fröhlich irgendwie den ganzen Organismus erpacken und auch die Freundschaft noch mal zu zu so einem kumulativen Höhepunkt bringen und das ist schon fast grotesk und gleichzeitig irgendwie notwendig, um es auch noch mal comichaft darzustellen, mit comichaft meine ich überzogen darzustellen, wie besonders das ist.

Flo:
[23:53] Ja, ich glaube, dass einfach diese Schere zwischen dem, was nicht mehr verfügbar ist und dem, was die dann eben auch geschmacklich erleben dürfen.
Das ist so auch diese Schere zwischen Arm und Reich.
Dass halt diese ganz wenigen, dieses ein Prozent der Reichen sich dann solche Lebensmittel leisten können, kosten irgendwie eine Erdbeer oder ein Päckchen Erdbeeren kosten 150 Dollar, also nicht erschwinglich für die Normalen.
Genau, also das ist so eine Szene, wo man so eine gewisse Zukunftsahnung dann auch bekommt.
Zukunftsahnung im Sinne von, wie hat man sich das denn vorgestellt.
Andere Sache ist, dass es auch so eine, ich weiß nicht, ob das jetzt wirklich so inszeniert ist, oder ob man das nicht so reinliest, weil die halt nicht so oft ihre Wäsche waschen können.
Ja, Ja, man hat das Gefühl, die schwitzen die ganze Zeit, wenn man hier stimmt.

Micz:
[24:53] Das ist auch so eine Sache von der Ästhetik, eine Sache, die nicht gut altert und die ich auch nicht unter besondere... besondere umfassendes Quartierchen,

Der Angriff der Junikäfer


[25:07] Das sind Maikäfer oder so, kann das sein? Der ist immer noch an dir.
Uh, wir rennen weg von der Natur. Das sind irgendwie Junikäfer, Maikäfer, Junikäfer.
Für Maikäfer zu klein, vielleicht sind sie Junikäfer. Die flogen vorhin um die Eiche rum.
Und ein paar davon sind uns gefolgt. Einer ist immer noch bei dir.

Die Kernszenen, die im Kopf bleiben


Flo:
[25:35] Also, auf jeden Fall, es gibt so mehrere Kernszenen bei diesem Film.
Eine Kernszene ist ja dieses Fleischessen, probieren, diese Lebensmittel genießen, ja.
Die andere Szene habe ich auch schon beschrieben mit diesem Aufstand, der bei der Verteilung von dem Soylent Green Day passiert ist.
Diese Wohnung von dem reichen Ermordeten ist auch mehr oder weniger nur bewohnt von denen, die dann noch als lebendes Inventar gelten.
Also von der Frau und dem Leibwächter.
Und in einer Szene kommt dann auch der Charlton Heston wieder dahin.
Und die gehen einfach so miteinander ins Bett. Ja, das ist halt irgendwie so völlig üblich, ne? Das ist eine Verfügbarkeit, ein Automatismus.
Und, äh, die beginnen dann aus einem Verhältnis, aber das wird nicht so richtig, das entwickelt sich nicht so richtig.
Ähm ... Er kriegt auch Informationen von ihr.
Äh, die dann Richtung Leibwächter dann noch, dass der verdächtig ist.
Ähm, den Verdacht bestätigen.
Und in dem Umfeld, da gibt's auch eine Szene, die ist auch ziemlich stark, das spielt dann in der Kirche.

[26:57] Und der Detective geht dann auch einen Hinweis nach und vor der Kirche liegt dann so eine Frau oder ein Mädchen, ist das er, die ist tot, mit Augen auf, liegt da und hat eben so angebunden ein Kind, ja, und der Thorn nimmt das Kind auf den Arm und trägt es rein in die Kirche.
Und diese Kirche ist auch voll, also die ist wirklich so voll mit Menschen, die wieder irgendwo lethargisch rumliegen und schlafen in allen möglichen Betten und so weiter und er spricht mit dem Priester.
Der Priester wird dann auch später in einer späteren Szene ermordet im Beichtstuhl von einem Leibwächter, wo sich der Verdacht dann quasi nochmal bestätigt, dass der da mit drin hängt.
Und bei dieser einen Szene, wo es zu diesem Aufstand von der Verteilung von Zorian Green kommt, wird ein Anschlag auf dem Thorn verübt.
Der Attentäter wird aber dann in einer Szene von so einem Radlager, wird er dann von der Schaufel dann quasi zerdrückt.
Also so ein bisschen trashig, aber recht eindrucksvoll.

[28:10] Also er ermittelt weiter und das, was noch mal den Film vielleicht in einer

Die Sterbeszene in Soylent Green


[28:14] anderen Richtung interessant macht, der Schauspieler, der den Soul, also seinen alten Mitbewohner, gespielt.
Ich hatte hier am Anfang erwähnt, stirbt zwei wochen später bei dem film und.

[28:30] Der hatte Blasenkrebs und es war ihm schon klar, dass es seine letzte Rolle ist, die er spielen wird.
Und Charlton Heston hat in einem Interview gesagt, dass man ihm das überhaupt nicht angemerkt hat. Er hat es auch keinem erzählt auf dem Set und er war, wie man das so sagt, extrem professionell, war immer da, total bei der Sache, blablabla.
Aber es ist so ganz eindrucksvoll, weil nämlich es gibt eine Sterbesszene, die auch legendär ist für den Film.
Das ist so die Szene, die dann wirklich im Kopf bleiben, wo dann der Soul sich zum assistierten Selbstmord dann in so eine Anstalt begibt. Es gibt dann nämlich so Tötungskammern.

[29:16] Da kann man sagen, ich möchte jetzt sterben. Und dann fragen die dich nach, was ist der Musikgeschmack?
Und dann sagt er so Classic und dann Oh no, light classic please.
Und dann hört er so Per Günd. Ja, und aber diese Szene ist vielleicht auch so, ja, die ist medientechnisch ganz interessant, weil er liegt dann in diesem Raum zum Sterben und drumherum wie so ein Cinemascope finden so Naturaufnahmen statt.
Und dann kommt halt in der Halle das Bärkönig, so dieses Frühlingserwachen von Per Günd.
Die Musik wird dann eingespielt und es ist halt so eine intensive, so eine völlige, ja, jetzt sterben und es wird so unglaublich verkitscht.

Soylent Green is(s)t Menschenfleisch


[30:02] Er entscheidet sich für den Freitod, weil nämlich sein Verdacht, dass Soil and Green, und jetzt darfst du es verraten.

Micz:
[30:12] Das ist Menschenfleisch.

Flo:
[30:14] Genau, Soil and Green ist People. Ich finde Menschenfleisch viel schöner als People, weil People hat so eine Mehrfachkonnotation im Englischen.
Und Menschenfleisch klingt so brachial, das ist das, was es ist.
Das ist Menschenfleisch, das ist wirklich aus menschlichem Gewebe gemacht.
Ja, es ist so diese Verwertungskette, diese ultra-kapitalistische, überkapitalistische Verwertungskette, die dann sich in dieser Gesellschaft so niedergeschlagen hat.
Dieser Saul hat dann quasi nochmal die letzten Hinweise dem Thorn gegeben, was es das ist. Er weiß aber, er kann mit dieser Belastung nicht mehr leben.
Er wird dann eh wahrscheinlich umgebracht werden. Deswegen entscheidet er sich für einen Freiton.
Aber um das nochmal bestätigt zu wissen, kommt Thorn in diese Tötungskammer.
Und ihm gelingt es, indem er dann den Werder da überfällt und dann auch in Sprechkontakt mit ihm zu kommen, während des Sterbensprozesses.
Und dieser Sterbensprozess ist deswegen auch so eindringlich, weil er ja wirklich dann im Sterben lag, ja? Also, mehr oder weniger, ne? Also, das ist schon einfach ...
Ähm, sehr intensiv gespielt. Mit dem Hintergrund, dass er sich da auch quasi sein eigenes Sterben freigespielt hat, ne?

Der Show Down von Soylent Green


[31:42] Der Ermordete, das sich dann auch herausstellt, wurde deswegen umgebracht, weil er diese Tatsache wusste, aber dagegen sich ausgesprochen hatte, wurde er aus dem Weg geräumt.
Ja, das war so die Auflösung des Mordfalls.
Thorn wurde auch vorher, bevor er dann in Eigenregie den Sohl in der Tötungskammer aufgesucht hat, wurde er auch von dem Fall abgesetzt.
Da hat die Regierung schon mitbekommen, dass er da so ganz weit in Ermittlungen ist.
Und Thorn folgt dann dem toten Körper von Sol.
Er sieht, wie er abtransportiert wird. Es ist dann auch so, er ist tot, dann gehen alle Lichter an wieder und du hast dann so eine völlige sterile Atmosphäre.
Die Leiche wird im Tuch weggekarrt.

Micz:
[32:32] Wie wenn der Aula dann die Neonlichter angeht.

Flo:
[32:36] Das ist auch so eine typische Verfolgungsszene im 70er-Stil.
Also die macht auch Spaß. das Müllauto, da werden ganz viele...
Leichensäcke, also verhüllte Körper in Tüchern, werden dann gestapelt, werden zu einer Fabrik gefahren. Er wirft sich auf diesen Wagen und fährt mit, kommt in die Fabrik an, kann.
Und dann wird es so ein bisschen einfach.
Auf der einen Seite siehst du im Fließband, wie die Leichen reingekarrt werden.
Auf der anderen Seite siehst du, wie dann diese Green Chips rauskommen.
Also ganz zusammengeschnitten, ja, deutlich. Der Bevölkerung wurde gesagt, dass das Grüne kommt von Plankton.

[33:22] Und er kämpft dann gegen die Werte und er wird auch wieder verfolgt von den Leibwächtern. Es kommt zum Finale, zum Duell.
Dann wird er selber schwer verletzt, ihm gelingt es aber noch, den Leibwächter zu töten. Und er wird dann schwer verletzt herausgetragen.
Fletcher, sein Vorgesetzter, nimmt ihn dann auch nochmal quasi mit in den Arm, will ihn dann auch auf so eine Barre dann heben und er wird durch die Leute gezogen und eben dieser legendäre Satz, so, soil and green is people, tell them all, tell the truth, und, ja, soil and green ist Menschenfleisch.
So, das ist so, das, wo der Film, glaube ich, in seiner einfachen Dramaturgie dann doch irgendwie so ein ganz monströses Ende hat.
Er ist sehr stark auch so vom Grundpattern her. Also er ist sehr düster, so von der Stimmung. Ja, so das war so grob die Zusammenfassung von dem Film.
Und jetzt können wir vielleicht so ein bisschen noch in die Analyse gehen,

Filmanalyse von Micz


[34:31] wenn du Lust hast, und so ein paar Motive uns rauspicken und so vergleichen, was war vorher, wie war das jetzt aus der Wahrnehmung von 1973 und wie ist es jetzt quasi dann in dem Film dargestellt und was ist dann tatsächlich auch passiert.

Micz:
[34:52] Ja, für so eine Analyse bin ich jetzt natürlich sowieso nicht ausgebildet und mir fällt auch nicht wirklich Das war es für heute. Bis zum nächsten Mal.
Ich hätte den jetzt noch mal sehen müssen.

Flo:
[35:03] Ich will dich jetzt da gar nicht in so eine...

Micz:
[35:05] Ich bin total gutes Publikum. Was ich reinwerfen möchte, ist halt, du meintest vorhin so diese Hyperkapitalismus, also diese Verwertung der Arbeitskraft, die ja aber jetzt eh nur noch faul in New York rumliegt.
Also das Einzige, was die noch leisten, ist quasi Essen sein, wenn man es jetzt mal überspitzt darstellt.
Es gibt dann diese Verquickung zwischen Fleischersatzherstellung, der Soylent Corporation und dem Staat.
In gewisser Weise denke ich dann auch so mit dem, was du beschrieben hast, als Assoziation dieser Spruch, Religion ist das Opium für das Volk, diese Idee, dass die Religion dann abgeschafft ist.
Kapitalismus, sagst du, aber so ein reiner Materialismus auch, Verwertung von Materie, die halt manchmal belebt ist und manchmal tot.
Lebendiges braucht dann wiederum Totes, um weiterzuleben.

[36:02] Und aber auch in diesem extremen Materialismus gibt es halt dann auch die Kirche in ihrer Form nicht mehr, die ist quasi bevölkert.
Also, die ist kein Ort mehr, wo Respekt ist, sondern einfach so ein Gebrauchsgegenstand geworden.
Nur noch ganz wenige, die das irgendwie für sich als metaphysischen Raum nutzen, als spirituellen Raum nutzen und aber auch eben das Sterben selbst.
Der Himmel ist im Prinzip eine Videoprojektion und schöne Musik und danach ist dann auch Schluss. Also es hat nicht wirklich das Gefühl, dass es so eine Transition ist in so ein Paradies oder so, sondern man muss dieses Paradies auf Erde noch mal kurz herstellen.
Das ist dann eher schon eine Form von elektrischem Stuhl denken.
Da ist dann irgendwie, dahinter ist dann Schluss.

[36:50] Und da musste ich so ein bisschen dran denken, da muss eben, so wie bei der Religion, muss dann der Schein gewahrt werden.
Der Schein muss gewahrt werden, damit dieses ganze System funktioniert.
Das ist dann quasi, man glaubt, was man glauben will.
Ob die Wahrheit sich durchsetzt, bleibt ja auch offen mit dem.
Soil and green is people, das wissen wir dann nicht mehr am Ende des Films.
Es kommt dann natürlich nicht im Film noch zu einer Revolution oder so, keine Ahnung. Es hat also kein Happy End, auch wenn es aufgelöst wird.
Und in dem Zusammenhang finde ich eben auch total spannend, dass dieses Leib-Körper-Thema, was ich ja auch mal angesprochen hatte in einer KI-Folge, also dieser Unterschied zwischen Körper und Leib, der Körper als eben Materie und der Leib als beseelte Materie, die was anderes ist als der Körper.
Aber in der Art, wie es da dargestellt wird, wird das nochmal so ganz komisch gespiegelt.

[37:45] Der Leib, der dann den Freitod wählt, weil er es als Leib nicht aushält, das Wissen zu haben, als lebendiges Wesen, als Leib kann er das irgendwie nicht aushalten, und wird dann zum reinen Körper, unbeseelt, Tod, Materie.
Und obwohl er dieses Wissen oder die Vermutung, wo er Beweise für hat, nur weitergeben kann, wird er dann in seinem Körper zur Spur.
Also wird dann ja die Spur, die ihn da hinführt. Also der ist auf doppelte Art.
Sein Leib öffnet diese Gedankenwelt, die Logik, die Spekulation, dieses Deduktive.
Ah nein, kann das wirklich so sein? Und der Körper ist dann der Beweis.
Dann wird er ein Beweisstück, was dann wirklich diese Spur bis in die Firma, die das dann verwertet.

Flo:
[38:39] Auch die Sinnlichkeit, die dann der Körper oder ich als lebende Person noch so empfinden kann, ist ja verloschen dann im Moment.

Micz:
[38:51] Das fällt mir so aus, aber sag du mal, was du ...

Flos Themen, die der Film Soylent Green aufwirft


Flo:
[38:54] Ja, also ich meine, die großen Themen, die da drin hängen, sind natürlich so die Umweltzerstörung, die Überbevölkerung, einfach diese Ressourcenknappheit, Diese extreme Verteilungsungerechtigkeit, das finde ich schon enorm, dass der Film das dann so zum Thema gemacht hat und damit auch einen gesellschaftlichen Zustand so ein bisschen vorweggenommen hat, der ja hier so in Teilen tatsächlich so real geworden ist.

[39:36] Also Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung und das, was ich besonders interessant finde und wo ich dann aber auch wahrscheinlich nicht so tief in die Analyse gehen kann, aber die Die Frage nach dem...

Der Kannibalismus - der gesellschaftliche Körper, der sich selbst verzehrt: geht das denn?


[39:49] Also, das, was jetzt passiert mit dieser Verwertungskette, das ist ja so, dass, um die Bevölkerung zu ernähren, wird die Bevölkerung quasi als Nahrung angeboten.
Also, es gibt so einen Kannibalismus, der dann ...
Das ist, man isst sich selber am Ende vom Leben, ja, von dem ganzen Lebenskreislauf.
Dieser Verzehr, der gesellschaftliche Körper, der sich selber verzehrt, aber im Geheimen.
Die Frage ist in dem Moment, wenn es publik geht, ja, und das hast du ja auch schon so gesagt, gibt's denn tatsächlich, also eine Revolte dann, ist diese Information, und ich glaube, das ist so, das ist das, was mich bei dem Film beschäftigt hat.
Diese extreme Fixierung auf Soylent Green, alle sind total wild danach, ne?
Ein bisschen wie so eine Ratte, die dann jetzt so das im Labor, die ganz lange keinen Nahrungsentzug hatte, jetzt auf einmal die Nahrung bekommt, das Nahrungsergänzungsmittel, was die ganze Zeit gefehlt hat und halt darauf abgeht.

[41:01] Und wenn man aber wüsste, dass das jetzt quasi der eigene Artgenosse ist, inwieweit gibt es dann auch ein Zurück?
Gibt es da überhaupt noch eine bewusste Entscheidung in diesem Raum, in diesem Milieu?
Ja, also, oder ist das dann auch egal, ja? Also, kann da Journalismus, kann da irgendwie noch was erreichen?
Kann der noch da Impulse setzen und sagen ...

Micz:
[41:25] Ja, es ist interessant, dass du da diesen Weg gehst. Wenn man jetzt mal eine

Ist Soylent Green ein Horrorfilm?


[41:29] andere Brille aufsetzt und sagt, wir besprechen einen Horrorfilm, dann würde man vielleicht überbandet zurückkommen auf gesellschaftlich-mediale Themen. Ähm ...
Aber du hast den ja scheinbar wirklich explizit nicht als Horrorfilm wahrgenommen.

Flo:
[41:45] Nee, ich hab den nicht als Horrorfilm, eher als Science-Fiction, ja. Das stimmt, das ist für mich kein Horrorfilm.

Micz:
[41:52] Weil ... es ist Menschenfleisch. Es könnte ja so ein klassischer Horrorfilmsatz sein, wo dann die Geigen, die Hitchcock-Geigen, nid, nid, nid, nid.
Und die Kamera und die Augen auf und so.
Body-Snatchers-mäßig, ne? Oh Gott, nein, wir sind alle tot schon.
Wir sind alle ersetzt worden. Das ist ja so ein ganz fundamentales Erleben von Endlichkeit und Bedrohung.
Und trotzdem, in dem Fall war es für dich jetzt kein Horrorfilm, sondern es war ein Science-Fiction, quasi ein dystopischer Film, der eine mögliche Gesellschaft vorstellt, so.
Ich versuche jetzt mal diesen Horrorfilm noch mal so rüber zu ...
Diesen Sprung rüber zu machen, obwohl ich mich da auch überhaupt nicht auskenne.
Aber du hattest ja in deiner letzten Folge auch diese Nordwestpassagen-Expedition beschrieben, ne?
Wo dann eben auch bei diesen langen Schiffreisen über Bleidosen, Vergiftung vorlagen, die dann irgendwie teilweise auch zu Halluzinationen führen können oder Skorbut und Schwäche und so.
Und bei dieser Expedition, die dann ...

Flo:
[43:01] Blei kann nur in Psychosen auslösen, es gab da so eine Statistik, wo dann quasi die Psychosenanfälligkeit in dem Moment gesunken ist, als dann das Benzin bleifrei wurde.
Aber ich weiß nicht, inwieweit das irgendwie so ein Urban Legend ist.

Micz:
[43:19] Das weiß ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht, ich hatte das ehrlich gesagt jetzt nochmal so reingenommen, weil ich das ein bisschen immer abgespeichert hatte unter Erklärung,

Genrediskussion über das Tabuthema Kannibalismus


[43:29] Was ja damals bei dieser Exposition passiert ist, dass später Reste der Mannschaft gefunden wurden, wo deutlich wurde, die haben sich gegenseitig gegessen.
Also das war ein Kannibalismus und das sollte lange Zeit nicht angenommen werden.
Das war dann irgendwie einfach nicht vorstellbar, dass der Sir, dessen Name jetzt auch entfallen ist, das ist eine Riesenbildungslücke, aber dass der jetzt irgendwie dann und dessen Gruppe dann kannibalistisch sich gegenseitig gegessen haben das konnte man das war einfach zu grauenvoll aber da auch noch mal eine information dazu geben weil ich das fand ich auch sehr interessant Nämlich, es war durchaus in...

Flo:
[44:16] In den Seefahrerzeitalter, wo die Leute auf Schiffen dann in unbekannte Regionen und wo auch ganz viele, also ich weiß nicht, da war ein großer Prozentteil von den ausgefahrenen Schiffen sind dann halt auch wirklich verunglückt und es gab viele Schiffsbrüchige.
Das waren, glaube ich, so irgendwie 20, 30 Prozent. Also die Chance, dass du halt irgendwie mit dem Schiff untergehst, war relativ hoch irgendwie.
Und es gab eine Zeit, das ist übrigens auch eine Episode aus dem Podcast Geschichte aus der Geschichte, und es gab eine Zeit, wo unter den Seefahrern Kannibalismus nicht tabuisiert war.
Also war wirklich so, dass die Unternehmer, wenn die auf dem Boot waren, man hat auch noch immer so diese, wer zieht den kürzesten, das kürzeste Streichelst und so weiter, es war akzeptiert.
Es war auch so ein bisschen für die Kollegen. Und es war so ein Ding, ja, wir müssen uns gegenseitig Essen trinken, damit wir überleben können, ja. Und dann kam erst später irgendwann diese Tabuisierung.
Und dann wurden ... Es gab, glaub ich, dann so einen Prozess, wo dann tatsächlich so Schiffsbrüchige verurteilt wurden, weil die halt einen von ihren Kollegen dann gegessen haben.
So, und da gab's einen Prozess, und dann fing die Tabuisierung an.
Aber das war, glaube ich, noch vor dieser Expedition, wo das schon so tabuisiert war und wo das dann unter Strafe gestellt wurde.

Micz:
[45:46] Okay, das weiß ich nicht, aber müsste ich jetzt irgendwie nochmal dann...
Verlinkst du diese Folge dann wahrscheinlich?

Flo:
[45:51] Ja, ja, aber ich will nur sagen, weil das ist, finde ich, total spannend, also unter bestimmten Umständen, weil das führt mich so ein bisschen zu dieser...
Du wolltest jetzt... Ich will dir den Bogen jetzt nicht kaputt machen, sondern ich was mich halt wirklich beschäftigt, eben der Umgang, der kulturelle, gesellschaftliche und auch dystopische Umgang mit Kannibalismus, der da drin liegt.
Also ich meine, welcher Film, also aber denn eben dieser industrielle, also das, was man in der extremsten Form dann auch in der Shoah hat, dass du diese Verwertung von Menschen, dann bis hin zur Haut, Zehen und so weiter, so durchorganisiert hast, dass, da eben noch Geld rausgeschlagen wird.
Im Horrorfilm ist es ja nicht unbedingt ein kapitalistischer Impuls oder irgendwie, es Das ist ja mehr, wenn ich jetzt an Texas Chainsaw Massacre denke, es ist ja eher so dieses ...
Ähm ... diese ... weiß ich nicht, dieser Rausch an ...
An dem Extremen und nicht, um damit was zu verwerten. Mhm. Ich glaube, das ist so diese Gesellschaft, die ökonomische Situation, die da reinkommt, die das Ganze noch mal so gegen den Horrorfilm kippen lässt.

Micz:
[47:17] Wobei ich jetzt dann wieder ... Ich mach jetzt meine eigene Korpel kaputt.
Aber meine Assoziation da wieder ist der Zombiefilm, die essen.
Also, das sind schon nicht mehr Menschen, und die essen aber Menschen.
Ja, so die nagen an diesen Menschen rum. Und in gewisser Weise als Spiegel, wenn wir alle Menschen essen, sind wir dann nicht eigentlich alle schon verdammt und tot?

Flo:
[47:41] Ja, also, Dead Corps, ja. Also, im Prinzip, ja.

Micz:
[47:46] Das war, dann fällt mir das noch ein. Aber ich wollte in dem Zusammenhang sagen, dieser Kannibalismus dann ja als ultimative, augenöffnende Dystopie, die halt dann, dann finde ich schon, was Horrorfilm-mäßiges hat.
Und gleichzeitig noch gruseliger wird, weil es in so eine Normalität des Kühlschranks, auch deine letzte Folge, so reingerutscht ist. Über das Silent Green kommt der Kannibalismus als Luxusgut zurück in deine Küche.

Flo:
[48:24] Ja, aber vielleicht ist es auch genau das Nichtwissen, was es dann halt so zulassen kann, Gesellschaft.

Micz:
[48:31] Oder dann eben wieder dieses Ahnen, aber sich nicht trauen.

Flo:
[48:35] Ja gut, also ich meine, die Gesellschaft wird ja so beschrieben, dass die ja wirklich nur so eine gefügige Masse sind, die, wenn sie ihr Essen nicht bekommen, dann werden sie halt aufmüpfig, aber sonst sind die sehr kontrollierbar, weil die einfach auch keine Energien haben.

Micz:
[48:51] Also das ist, was mir jetzt auch nochmal so, aber in anderer Form vielleicht einfällt, von der ressourcenverwertung von von quasi von menschen fällt dir da noch irgendein anderer film ein der da ich denke es gerade in so eine andere richtung in blatt diamonds und sowas sind kapitalistische bürgerkriegs über diamanten also dass halt dieser kapitalismus in der tat schon immer über Leichen geht und das bei Soylent Green übers Essen einfach, dann kommt ein Ekel.
Erst dann kommt ein Ekel, wenn dieses über Leichen gehen bei uns gegessen wird.
Dann wird es eklig. Ansonsten können wir die Augen zumachen, können weggucken.
Aber dann ist es so, mein Gott, wir sind alle schon Kannibalen.
Wir haben alle Menschen direkt oder indirekt auf dem Gewissen.

Flo:
[49:48] Ja, ja, genau. Also dieses Augen zumachen und nicht wahrnehmen, das ist ja so, das ist ja so normal, ne?
Das ist ja so, auch so passieren gerade die ganzen Nichts-Sachen, die wir machen müssten.
Aber ich dachte jetzt eher auch eher an einen Science-Fiction-Film.

Micz:
[50:07] Dann sag nochmal, meinst du Alien, oder?

Flo:
[50:09] Alien? Nein, ich meine so diese Verwertung der Ressource Mensch in so einem industriellen Maßstab. Also, Matrix. Genau, Matrix.

Micz:
[50:26] Rubrik, Verwertung der Menschen auf industriellen Maßstab 300, bitte. Sub-Kategorie.

Flo:
[50:32] Subkategorie. An Matrix müsste ich auch denken, wo eben die Menschen in so Zellen gezüchtet werden und die Energie liefern für die ganze Matrix.
Ist auch so eine schöne Selbstverwertung. Ein schönes Bild der Selbstverwertung.
Also nicht ganz so krass wie Kannibalismus, aber doch sehr eindrücklich.

Micz:
[50:58] Ja, hat halt eine andere Ebene. Es gibt quasi in Matrix die Realität gibt es nur hinter allem und bei, Also bei Soylent Green ist es irgendwie, finde ich, enger miteinander verknüpft.
Das heißt, man lebt in einer Realität und das Wissen um Soylent Green verändert die Realität schlagartig.
Aber es ist immer noch die gleiche, während das bei Matrix schon anders ist.
Also die Realität ist hinter dem, worein wir geboren werden.
Also auch da geht es in gewisser Weise um ein Wissen.
Aber in dem Moment, wo du weißt, bist du entkoppelt und bist in einer ganz anderen Welt. Also da ändern sich sofort die Farben und alles, ne?

Flo:
[51:42] Genau, also du bist ... Ja, du bist natürlich quasi so in dich selbst dann als Akku.

Micz:
[51:47] Ja.

Der Angriff der Junikäfer - Teil 2


Flo:
[51:48] Äh, jetzt, ähm ... Oder wolltest du jetzt noch mal zu der ...

Micz:
[51:53] Nee, ich bin durch. ...

Flo:
[51:54] Analogie mit dem ... Junikefer.

Micz:
[51:59] Hat sich schon wieder eine angesungen?

Flo:
[52:00] Ja, grade. Pfff. Pfff. Die sind aber so laut.

Micz:
[52:04] Die Rosinenbomber nennen wir sie jetzt einfach.
Da war auch wieder einer.

Flo:
[52:10] Siehst du, wir müssen wieder rennen.

Micz:
[52:11] Ich bin gespannt, ob man die auf dem Mikro dann hört später.
Lass die drin. Guck, da, die fummelt sich auch schon. Das ist schon so ...
Lustig, wir werden alle so Junikefer-Zombies hier im Park. Wir sind inzwischen in Görlitzer Park.
Man guckt rum und man sieht Leute mit komischen ... Das ist so ein bisschen wie World War Z. Wo die Leute auf einmal ganz schnell ...
Wir müssen wieder auf die Straße laufen, wir joggen jetzt gerade, wir joggen mal hier rechts vorbei.

Flo:
[52:46] Wir wollen rechts? Nee, ich glaube hier ist es ruhiger.

Micz:
[52:50] Nee, das ist überall.

Flo:
[52:52] Aber warum gehen die denn auch auf die Haare?

Micz:
[53:00] Okay, du meinst, hier sind keine mehr?

Flo:
[53:01] Nee, ich glaube, die sind erst auf freiem Feld. Hier hängen die in Bäumen fest.

Micz:
[53:07] Aufregend. Das heißt ... Spannend, aber ...
Wollen wir das Schluss machen bei der Aufregung?

Vergleich von Weltzustand 1973 und 2022


Flo:
[53:18] Ähm ... Wollen wir mal so kurz noch so einstreuen.
Vergleich, 73,22. Also noch mal so eine Checkliste. Ja. Von JetGBT. Nein, hab ich nicht.
Aber Ressourcenknappheit, ja, haken, ne? Überbevölkerung, Hammer.
Verteilungsungerechtigkeit, ganz massiv. Verlust der menschlichen Würde, auch ein ganz starkes Motiv bei dem Film.
Denn die Verwebung zwischen Mega-Corporation und Staat ist auch ein Thema.
Das Artensterben und die Klimawandel, die Klimaerwärmung. Der hat schon echt krasse Themen formuliert, der Film. Ja, ja.

Micz:
[54:02] Aber gut, die Klimaerwärmung ist so nicht Thema.

Flo:
[54:06] Nee, ne?

Micz:
[54:06] Ja. Und das ist das, wo ich ...

Flo:
[54:08] Doch, doch, indirekt ist die schon Thema. Einfach, weil die die ganze Zeit schwitzt und schaden Hässen. Das find ich auch so ein geiles, geiles Detail.

Micz:
[54:19] Diese Halstücher. Ja.

Flo:
[54:21] Der Halstücher, der dann immer ... Einmal so ein Halstuch sieht so ein bisschen aus wie so ein ... Ja, wie so ein Söldner, ne?

Micz:
[54:30] Das ist nämlich das, was ich vorhin ansprechen wollte. Ich finde, das ist so eine der Sachen, die halt so wirklich 70er-Jahre-mäßig aussehen.
Die haben halt irgendwie so Capris auf. Da hat mich grad wieder ein Junikefer angebrummt.

Flo:
[54:41] Wir sind wieder auf einem freien Feld.

Micz:
[54:43] Jein, wir laufen gerade ganz nah an den Bäumchen. Egal, auf jeden Fall ...
Über Junikefer müssen wir auch noch was gucken. Bei Maikäfern gibt's nur alle X Jahre.

Flo:
[54:54] Alle sieben bis acht.

Micz:
[54:56] Absurderweise synchronisiert, weil die sich nur gegenseitig begatten können, wenn sie draußen sind. Bei Junikefern weiß ich gar nicht, wie das ist.

Flo:
[55:04] Ich glaub, die haben auch so einen Zyklus.

Micz:
[55:06] Ja. Und, äh ... Was wollt ich jetzt grade sagen?

Flo:
[55:11] Du wolltest, ähm ... Du weißt nicht, ob ...

Micz:
[55:16] Danke, super Brück. Ein Stichwort bitte. Ich weiß nicht, ob Junikefer, aber das ist eigentlich woanders.

Flo:
[55:25] Oh, hier sind ja ganz schön viele.
Genau, Rivan, Artensterben, Klimaerwärmung, das haltst du?

Micz:
[55:33] Das haltst du, genau. Das ist für mich so ein 70er Jahre Ding, was dann später noch mal eben 80er mit Kammern, Eilinen, Latzhosen, Halttücher.

Flo:
[55:42] Ja, die Uniformen sind schon so ein bisschen YMCA.
Ja, aber ich finde die trotzdem gut. Also ich finde die echt gut. Also muss ich sagen.

Micz:
[55:52] Na gut, was spannend daran ist, ist halt von wegen Ressourcenknappheit, die versuchen uniformiert auszusehen, aber sind halt so super billo gemacht irgendwie.
Ja, genau. Du merkst halt...

Flo:
[56:03] Ja, aber jeder hat so seinen individuellen Stil. Ist so ein bisschen wie jetzt diese ganzen Star Wars Episoden, die so das Beginning erzählen.
Ja, und jeder bastelt noch seine Uniform zurecht, weil die noch nicht so richtig uniformiert sind, noch nicht so einen Style Guide haben.

Micz:
[56:19] Und wir gehen jetzt zum Görlitzer Bahnhof, oder? Können wir machen. Prost!

Outro


[56:43] Und ja, danke für den Film. Ich habe gerade so ein bisschen den Wunsch, vielleicht, wenn du einen Film machst, ob du mir so zwei Stunden, bevor wir aufnehmen, dann sagst, dass du einen Film machst und welcher es ist.
Weil ich jetzt das Gefühl habe, ich konnte mich nicht wirklich anschmeißen.
Nochmal dazu, weil ich finde das, ich finde es spannend. Andererseits ist es absurd, weil es ist deine Geschichte und du und ich bin ja dann eher der Sparring-Partner sozusagen, ne?

Flo:
[57:11] Nee, normalerweise mach ich das auch, aber jetzt zu der Entstehungsgeschichte der Folgen, muss ich ja sagen, dass ich die halt eigentlich erst ...
Und dann diese Brücke mir gebaut hab. Und dachte, da ist quasi der dramaturgische Erzählungskniff stärker als die ...

Micz:
[57:26] Nee, du machst das eigentlich nicht. Das war ja nie so, es geht ja nicht um ... Eigentlich, so heißen wir ja nur.
Aber ich denk grade, ich wusste, dass ...
Ich wusste das bei welchem film wusste ich vorher welchen film du machst ich habe dir ein paar titel gesagt ja also 39 stepps auf jeden fall nicht tom cruise auch nicht oder doch nee tom cruise aber ist ja kein film.

Flo:
[57:49] Ja das ist kein film, ist ein schauspiel.

Micz:
[57:54] Ja okay aber egal ja also vielen dank für die folge silent green ich hätte auch erst vor kurzem vielleicht war ja doch letztes jahr so ein bisschen was darüber geschrieben worden gelernt wo der name herkommt soy und lentils also soja und linsen was ja dann ist ja danke fürs zu hören danke mit fürs mitlaufen auch zu gehört du hast Du hast auch zugehört, du hast auch beigetragen, das Ganze noch auf der Internetseite.

Flo:
[58:32] Eigentlich minus Podcast, zu sehen, zu hören und Ergänzungsmaterial dazu.
Alle 14 Tage, Donnerstag kommen wir raus.

Micz:
[58:41] Punkt.de, das ist eine ziemlich lange URL gerade gebaut.

Flo:
[58:44] Eigentlich minus Podcast.de?

Micz:
[58:46] Hast du nicht gesagt, das ist eigentlich minus Podcast, alles zu sehen und zu hören.

Flo:
[58:49] Okay, habe ich gesagt. Punkt.de Okay, also danke und ich sage Tschüss, bis zum nächsten Mal.

Micz:
[59:01] Von mir auch Tschüss und schalten Sie auch in zwei Wochen wieder ein, wenn es heißt Ein niedliches Podcast.